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10 Lebensstationen zur Märchenerzählerin

Maria Weidinger • Mai 28, 2022

Meine Heldinnenreise zur Märchenerzählerin

Ich will Astronautin werden! Das wäre tatsächlich drin gewesen, immerhin war mein 3. Abiturfach Astronomie. Als Erstklässlerin habe ich meine Puppen und Stofftiere unterrichtet, da wollte ich Lehrerin werden. Dann wollte ich etwas abenteuerliches erleben: Agentin wie James Bond oder Archäologin wie Indiana Jones!


Dass ich einmal vor Menschen stehe und frei Geschichten und Märchen erzähle war absolut nicht abzusehen. Dazu war ich viel - VIEL zu schüchtern. Aber eine Märchenerzählerin ist aus mir geworden. Also: Wie kam es dazu? 10 Stationen in meinem Leben erzählen meinen Weg:

Maria Weidinger mit zwei alten Märchenbüchern

1.Mein Vater war Geschichtenerzähler. Mein Papa hat sein Leben lang gern Geschichten erzählt, aus seiner Kindheit am Dorf in der Oberpfalz, aus seiner Jugend. Und Mama hat zwar nie Bücher gelesen, aber sie hatte ein Buch, und das war ihr Märchenbuch "Deutsche Märchen", das sie als kleines Mädchen in den 1930er Jahren  bekommen hatte. Und wir 3 Schwestern hatten jede ihr Märchenbuch, meines heißt "Wunderwelt der Märchen", ist ziemlich amerikanisch angehaucht und hat fantastische Illustrationen. Ich bin immer noch begeistert!

1976 - meine Eltern und ich an der Autobahnmeisterei Neumarkt in der Oberpfalz

2. Die Kleine, die Stille. Als Kind und junge Frau war ich unglaublich schüchtern, sobald mich jemand anspricht, verstumme ich. Gruppen ab 3 Personen machen mich nervös und als Teenager entwickle ich eine soziale Phobie. Ich kann oft das Haus nicht verlassen. Aber: Referate vor der Klasse machen mir keine Schwierigkeiten.


3. Diplom-Rechtspflegerin im gehobenen Justizdienst - äääh, warum nur? Definitiv die falsche Berufswahl nach dem Abitur 1992. Ich halte 6 Jahre durch  und darf noch erleben, dass ich nach der Strafvollstreckung wegen meiner sozialen Stärke in eine Abteilung mit regem Kundenverkehr - Vormundschaft- und Nachlassgericht - versetzt werde. Zu erkennen, dass ich depressiv bin und dringend Hilfe von außen brauche, bringt mich 1998 zur Konzentrativen Bewegungstherapie und einer spitzen Therapeutin. Und in der KBT wird intensiv mit Symbolen gearbeitet. Und das wird später eine wichtige Grundlage für meine Märchenarbeit, denn Volksmärchen stecken voller Symbole. Die Rechtspflegerei ist Geschichte, 2001 habe ich um Entlassung aus dem 'lebenslänglichen' Beamtenstatus gebeten und mein Leben beginnt...

4. In der Ausbildung zur Logopädin von 2002 bis 2005 muss ich reden lernen. Schließlich soll ich es anderen beibringen, da sollte ich es schon selbst können. Einzelgespräche mit Patienten gehen sehr gut, schlimm finde ich, Therapien auf Video aufnehmen und vor der Gruppe reflektieren zu müssen. Aber das krieg ich hin. Ich arbeite bei der Lebenshilfe mit körperlich und geistig behinderten Kindern und in freien Praxen auch mit Stimme- und Aphasiepatienten. Und schließlich leite ich Gruppen und halte Workshops zur Stimmprävention und zur Gebärden-unterstützten-Kommunikation und als Heidelberger Elterntrainerin zur frühen Sprachförderung.

2018 - Praxisteam Logopädie Kormann in Schwabach

5. Auf der Suche nach einer Fortbildung finde ich 2013 die Märchenschule. Wie, man kann Erzählen lernen? In einer MÄRCHEN-Schule? Und die ist nur 2 Dörfer entfernt? Auf einem Schloß! Wie geil ist das denn? Ui, da gibt es ein Schnupperseminar, das will ich mir unbedingt anschauen! Und schon war ich dabei...

Schloß Henfenfeld im Nürnberger Land beherbergte über Jahrzehnte die Märchenschule Dornrosen

6. Im Henfenfelder Schloß hatte die Märchenschule des Märchenzentrum Dornrosen e.V. Räume gemietet. Da, die Fenster ganz rechts im Bild. Wie erhebend, über die Brücke und durch das Tor zu schreiten, das Tor zur Märchenwelt. Auf jeden Fall sind hier offene, gutgelaunte, begeisterte und begeisternde Menschen, die dieselbe Leidenschaft teilen. Im Dezember 2013 startet meine Erzählausbildung bei Ute Weidinger mit dem Seminar "Märchen erzählen I" und der 'Weißen Taube'. Zum erstenmal ein Märchen erzählen, frei, ohne Vorlage, das fühlt sich so gut an und stimmig, dass ich gleich sämtliche Wochenendseminare und Märchen-Intensiv-Wochen buche.

7. Elke Fischer-Wagemann hat großen Anteil daran, dass ich auch in Zeiten voller Zweifel immer drangeblieben bin. Denn sie hat im Seminar "Märcher erzählen III" zu mir gesagt, ich hätte eine große Lebendigkeit in mir und Stärke und Feuer. Die habe ich selbst ja nicht wirklich gespürt. In diesem Seminar sollte man ein selbst gewähltes Märchen vorbereiten und frei erzählen. Das Märchen, das zu mir kam, ist "Die Gänsehirtin am Brunnen". In Seminaren bei Sabine Kreiner und Christian Khabir Mayer-Glauninger lernte ich den Kreistanz kennen und viele andere Dinge, viele Tipps von Ute Weidinger in 2 Märchenwochen, Atem- und Sprechtraining bei Ute Rüppel und Luna Mittig bauten ein buntes Bild der Märchenerzählerei und ein umfassendes Gerüst für spätere Veranstaltungen.

8. Trommelwirbel - Mit Märchen und Tanz Rhythmus ins Leben bringen. So lautete meine 'Abschlußarbeit' bzw das Erzählprogramm, mit dem ich die Märchenschule bei Ulla Böhm und Sabine Raile erfolgreich abgeschlossen habe. Die letzte Märchenwoche hat uns 9 Erzählerinnen und den 1 Erzähler zusammengeschweißt. Die 'MärchenReicher' sind daraus hervorgegangen, wir treffen uns jährlich und gestalten gemeinsam die Märchentage im Laufer Industriemuseum. Unser Debütabend fand in der Laufer Stadtbibliothek am 25. Mai 2016 statt. "Da ist er ja, der Mond!" - im Oberpfälzer Dialekt erzählt bringt alle zum Schmunzeln...

2016 - Debütabend mit dem Grimm-Märchen 'Der Mond'

9. Ziemlich bald veröffentliche ich meine erste Webseite. Aber unter welchem Namen? 'Mär-und-mehr' (ich liebe Wortspiele), doch das ist schon vergeben. Also alles neu erstellt mit neuem Ansatz, schließlich habe ich nach meinem Umzug nun eine Märchenstube: 'Maria`s Märchenstube'. So nenne ich sie zuhause zwar immer noch. Aber Karin Wedra von den Sprechwerkern in München überzeugt mich im Marketingseminar für Erzähler, dass 'Stube' zu klein klingt. Ich will doch mein Erzählen in die weite Welt tragen. Und alle, wirklich alle sollen meinen Namen weitertragen. Und so entsteht meine Webseite: www.maria-weidinger.de

10. Allein oder mit andern erzähle ich seitdem Märchen, Volksmärchen aus aller Welt. Ja, ich netzwerke gerne und profitiere davon. 2018 lerne ich Reingard Fuchs kennen, die mich unter ihre Fittiche nimmt. Ich werde ihre Altersteilzeit-Vertretung bei Märchenspaziergängen, und das gefällt mir so gut, dass ich immer mehr draußen erzähle. Auch das Erzählen im Dialekt behalte ich bei, wobei mir letzthin gesagt wurde, ich sollte es sogar noch mehr hernehmen, als Markenzeichen sozusagen. Nur zu einem fehlt mir der Mut: ich brauche einen 'Brot-Job', ich kann mich nicht selbständig machen mit dem Erzählen, etwas hält mich zurück. Und mein neuer Brot-Job ist Informatikkauffrau. Mal sehen, diese Ausbildung war sicher für etwas gut! Doch ich habe ein Ziel, seitdem ich 2015 meine Vision vom Wohlfühlhof der Coachin Sabine Asgodom erzählt habe. Und die fand meine Vision absolut überragend! Das ist mein Stern, dem ich folge.

11. Energie! Star Trek? Nein, Spiritualität und die universelle Lebensenergie beflügeln mich seit einigen Jahren. Telepathische Tierkommunikation praktiziere ich nach der Ausbildung 2018 bei Tirza Kirchner, mal weniger erfolgreich, dann wieder extrem erfolgreich so wie vor 2 Wochen mit einem Kater. Die Einweihung in den 2. Reiki-Grad habe ich heuer bei der Reiki-Meisterin Stefanie Lehnert erhalten. Und durch die Meditationspraxis bin ich letztendlich auf den modernen Schamanen Dr. Alberto Villoldo gestoßen, die Ausbildung zur schamanischen Energiemedizinerin lockt mich gerade sehr. Oder doch lieber Tier-Balance bei Sandra Wagner?

2021 - Yoga mit Katze Sobe gibt Energie

Ist alles mit allem verbunden? Irgendwie schon. Egal, ob und welche Ausbildung noch dazu kommt, alles verbindet sich für mich mit den Märchen und deren Tiefe. Alles hat seine Geschichten und ich höre zu. Energie für Tiere und ihre Menschen, neue Geschichten erzählen können und die alten Geschichten begreifen. Meine eigene Geschichte durchdringe ich immer mehr und vielleicht hilft sie auch anderen, zu verstehen und ihre eigene Geschichte zu finden, die sie dann erzählen können.


So wurde aus mir, was ich bin: eine Märchenerzählerin. Und weil Wahrheit und Märchen schon seit langem zusammen durch die Welt gehen, ist es wohl war, was ich erzählt habe.

2021 - Märchenwanderung im Ferienprogramm der Gemeinde Happurg: Kinder und Kühe hören zu

Lass meine Worte in dein Ohr und zu deinem Herzen wandern...


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